Vorauswahltests - Testinformationen
Test zum Sprachverständnis
Beim Test zum Sprachverständnis werden Sprachkenntnisse in Bezug auf Wortschatz, Grammatik/Syntax und Stil geprüft. Bewerber/innen erhalten einen Text, der sich über bis zu 12 (längere) nummerierte Absätze erstrecken kann. Je nach Sprachversion variiert die Länge des Textes (Zeichen einschließlich Leerzeichen) bedingt durch die Übersetzung. Es kann sich um einen fiktiven Text handeln, der eigens für diesen Test entwickelt wurde, aber auch um einen wissenschaftlichen Text, einen Zeitungsartikel, einen Bericht oder eine Rede. Vorwissen soll bei diesem Test keine Rolle spielen. Nur die vorhandenen Informationen im Text sind relevant.
Für insgesamt 12 Multiple-Choice Fragen stehen erfahrungsgemäß 25 Minuten zur Verfügung. Eine Aufgabe muss dementsprechend durchschnittlich in 125 Sekunden (≈ 2 Minuten) gelöst werden. Zwar ist auch der Zeitfaktor ein Bewertungsaspekt, doch sind die Tests so konzipiert, dass die Bewerber/innen im Prinzip alle Fragen innerhalb der vorgegebenen Zeit beantworten können. Es gelten die allgemeinen EPSO-Multiple-Choice Regeln: Pro Aufgabe kann ein Punkt erzielt werden, für falsche Antworten gibt es keinen Punktabzug.
Dieser Aufgabentypus entspricht den Aufgaben zum sprachlogischen Denken. Die Frage lautet in der Regel:
- Welche Antwort kann am besten aus dem Text abgeleitet werden?
Allgemeinwissen spielt bei keiner der Aufgaben eine Rolle. Die Aufgaben zur Überprüfung des Sprachverständnisses testen, ob man von vorgegebenen Aussagen die logisch Richtige aus einem Text ableiten kann, bzw. die Antwort, die den Aussagen des Textes am nächsten kommt, identifizieren kann.
Woran kann man eine Nicht-Übereinstimmung festmachen?
- am unterschiedlichen zeitlichen Ablauf von Ereignissen (Chronologie),
-
an unterschiedlichen Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen,
ein Sachverhalt x bewirkt, verstärkt, hemmt, verursacht den Sachverhalt z, - an unterschiedlichen Quantitäten,
- eine Antwort / bestimmte Aussagen kommen im Text nicht vor,
- Unzulässige Gewichtungen, z.B. durch „hauptsächlich“, „nur“, „überwiegend“, „vor allem“
- an der Unterscheidung zwischen dem „Allgemeinen“ und dem „Besonderen“ oder
- an der Übereinstimmung von Teilwahrheiten.
Hier wird überprüft, ob und wie gut der Text, das Konzept oder die Zielrichtung verstanden wurde. Typische Fragestellungen sind:
- „Woran denkt der Autor, wenn er …?“
- „Warum ist der Autor der Meinung, dass…?“
- „Was ist der Grundgedanke des Textes?”
- Es kommen auch inhatliche Fragen vor: „Was haben xxx gemacht, um yyy zu erreichen?“
Es werden auch grammatikalische Kenntnisse überprüft. Grammatikfragen fokussieren z.B. Personal- oder Demonstrativpronomen, die im Text vorkommen:
- „Wer ist in Absatz 3 mit ‚sie‘ gemeint?“
- „Worauf bezieht sich das Wort ‚dies‘ in Absatz 5“?
Mit Vokabularfragen wird auch nach der Bedeutung von Redewendungen gefragt:
- „Was bedeutet in Absatz 6 die Formulierung "ins Gras gebissen"?“
Es wird auch nach Synonymen gefragt. Können in einem Text zwei oder mehr Wörter ausgetauscht werden, ohne die Aussage entscheidend zu verändern, sind sie bedeutungsgleich bzw. bedeutungsähnlich. Die Bedeutung eines Wortes deckt sich jedoch fast niemals vollständig mit der Bedeutung eines anderen Wortes. Eine Synonymie im engeren Sinn, also eine echte Bedeutungsgleichheit, ist sehr selten. Sie taucht bei Fremdwörtern auf, z.B. „transparent“ wird mit „durchsichtig“ übersetzt oder „Samstag“ mit „Sonnabend“.
- „Was bedeutet in Absatz X das Wort "Y"?“
- „Mit welchem Begriff / Wort könnte X ersetzt werden?“
Die Fragen können sich auf einen bestimmten oder mehrere Absätze oder den ganzen Text beziehen.