EPSO - kompetenzbasierte Auswahlverfahren

EPSO wendet seit 2009 einen Kompetenzrahmen an. Dieser basiert auf einer Analyse der berufsbezogenen Aufgaben und der dafür benötigten Kompetenzen der EU-Beamten. Hierfür wurden in 2009 über 2000 EU-Beamte befragt, die Kernfrage lautete: Was muss man können, um die vielfältigen Aufgaben eines EU-Beamten zu bewältigen?

Die aus dieser Umfrage resultierenden Kompetenzen für AD- und AST-Beamte wurden daraufhin in acht Bereiche eingeteilt:

  • Analyse- und Problemlösefähigkeiten,
    unter Analyse- und Problemlösefähigkeiten wird dabei die Ermittlung möglicher Schwachstellen in komplexen Zusammenhängen sowie die Entwicklung kreativer und praktischer Lösungen verstanden.
  • Qualitäts- und Ergebnisorientierung
    beinhaltet die Übernahme persönlicher Verantwortung und das Ergreifen der Initiative, um die gestellten Aufgaben nach höchsten Qualitätsansprüchen und unter Einhaltung der vorgegebenen Verfahrensabläufe zu erledigen.
  • Setzen von Schwerpunkten und Organisationsfähigkeit
    beschreibt die Fähigkeit Prioritäten zu setzen, flexibel zu arbeiten und sich das eigene Arbeitspensum effizient einzuteilen.
  • Belastbarkeit und Durchhaltevermögen
    erfasst, ob der Kandidat auch unter hoher Belastung effektiv arbeitet, organisatorisch bedingten Schwierigkeiten positiv begegnet und sich den Veränderungen seines Arbeitsumfelds anpasst.
  • Kommunikation
    erfasst inwieweit sich der Kandidat schriftlich und mündlich klar und präzise ausdrücken kann.
  • Teamfähigkeit
    beschreibt die Kompetenz kooperativ mit anderen in Teams und über Organisationsgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten und Unterschiede zwischen Menschen zu respektieren.
  • Lernen und persönliche Entwicklung
    Hier wird erwartet, dass der Kandidat seine persönlichen Fähigkeiten sowie seine Kenntnisse über die Organisation und ihr Umfeld (stetig) weiterentwickelt und verbessert.
  • für AD5 und ADL auch Führungskompetenz
    Dieses umfasst die Fähigkeit andere zu managen, zu entwickeln und zu motivieren, Ergebnisse zu erzielen.

Die einzelnen Kompetenzen können durch spezifische Verhaltensbeispiele konkretisiert werden. Diese dienen dazu, die Kompetenzen eindeutig zu beschreiben. Im Assessment Center soll diese Beschreibung den Beobachtern dabei helfen, einen möglichst einheitlichen Beobachtungsmaßstab anzulegen. Jeder Beobachter hat, im besten Fall, anhand der Beschreibung ein genaues Verständnis von dem erwarteten Verhalten und kann auf dieser Basis die Teilnehmer entsprechend beobachten und bewerten.